Was spricht für Fluchen?

Vielen Menschen hilft es oft, wenn sie richtig Dampf ablassen können, um sich abzureagieren. Für den Körper kann es dabei sehr hilfreich sein, wenn der Mensch flucht. Fluchen ist generell beliebt und jeder sollte dies auch mehrmals pro Tag machen. Den fluchenden Menschen wird nachgesagt, dass sie intelligenter sind. Zudem sind sie erwiesenermaßen ehrlicher.

Fluchende FrauHinzu kommt noch ein weiteres positives Merkmal und so soll Fluchen die Menschen stärker machen. Zu beachten ist jedoch natürlich, dass dies auch nur in einem gewissen Rahmen gilt. Bereits vor wenigen Jahren konnte bei Untersuchungen jedoch nachgewiesen werden, dass es eine körperliche Reaktion durch Fluchen gibt.

Getestet wurden dabei zwei Gruppen an Probanden. Die Hände wurden unter eiskaltes Wasser gehalten und während ein Teil fluchen durfte, mussten die anderen ruhig ausharren. Wer bei dem Test fluchte, hatte länger durchgehalten.

Durch das Fluchen wird im Körper eine Reaktion ausgelöst, wodurch Schmerz erträglicher wird. Auch in dem Alltag der Menschen kann diese Reaktion durchaus bemerkbar werden. Wer sich beispielsweise an einem Stuhl sein Bein stößt, der wird häufig Schimpfwörter ausrufen. Das Fluchen trägt auch dann dazu bei, dass der Schmerz etwas leichter wahrgenommen wird.

Fluchen kann helfen

Bei einem weiteren Versuch sollten Probanden auf einem Ergometer trainieren und dabei möglichst kräftig treten. Bei dem Ergometer-Test konnten 5 Prozent mehr Leistung gemessen werden. Bei einem weiteren Test wurde der isometrische Handdruck gemessen und hier sollte ebenfalls möglichst kräftig zugedrückt werden. Während der Aufgabe sollte ein Teil fluchen und die anderen Probanden sollten neutrale Wörter nutzen.

Schreiender MannDie fluchenden Probanden konnten auch beim Handdruck bis zu 2 Kilogramm mehr Kraft erzeugen. Bei der Herzfrequenz konnte überraschenderweise kein Unterschied festgestellt werden. Vermutet wird, dass das sympathische Nervensystem durch das Fluchen aktiviert wird und dies ist der Sympathikus. Der Körper hat damit den Zustand von der stärkenden Fluchtbereitschaft und Aufmerksamkeit und dies wird auch gerne als Fight-or-flight-Reaktion benannt.

Demnach ist das Fluchen eine Stressreaktion, womit sich die Menschen an die Gefahrensituationen anpassen. Genauer zu erforschen ist nun noch, warum das Fluchen auf Schmerztoleranz und Kraft einen Effekt hat.

Die verschiedenen Gründe für das Fluchen

Den Menschen wird im Kindesalter mitgeteilt, dass keine Kraftwörter genutzt werden sollen. Durch Schimpfwörter können andere schließlich verletzt oder beleidigt werden. Außerdem werden Menschen so daran gehindert, dass sachlich argumentiert wird. Die Emotionen können oft überhandnehmen und die eigentlichen Probleme geraten damit in den Hintergrund. Zumindest klingt so die in der Gesellschaft etablierte Meinung.

Die Menschen kommen oft einfach an einen Punkt, an dem die Kontrolle verloren wird. Menschen haben dann das Gefühl, dass Emotionen einfach ihren freien Lauf nehmen sollen. Der laute Schrei kann dann auch eine Erleichterung bringen. Natürlich muss dieser Schrei nicht direkt gegen eine Person gerichtet sein. Oft haben Menschen den Drang, aufgestaute Kräfte an Menschen oder Sachen auszulassen.

Bevor Situationen eskalieren, kann der Drang besser an abgeschiedenen Orten entledigt werden. In Maßen kann das Fluchen für die Menschen in jedem Fall auch Vorteile bringen. Stress wird abgebaut und Dampf wird abgelassen. Können Kraftwörter der eigenen Meinung Ausdruck verleihen, sollen Motivation und Solidarität gesteigert werden. Das Schmerzempfinden kann reduziert werden, weil durch Fluchen Endorphine, Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet werden.