Wie Sozialverhalten die Gesundheit beeinflusst

Was versteht man eigentlich unter einem „Sozialverhalten?“

Seit jeher diskutieren Forscher darüber, inwieweit sich die Bezeichnung „Soziales Zusammenleben“ eigentlich definieren lässt. Schließlich steht der Mensch als Spezies nur ganz oben an der Nahrungskette, weil er stets mit seinen Artgenossen zu kommunizieren wusste. Unter Sozialverhalten allgemein versteht man, der Definition nach, erst einmal die Interaktion mit anderen Menschen. Diese kann von Ihnen verbal, schriftlich, per Mimik oder per Gestik erfolgen. Es gibt diverse Soziale Variablen, die hier beispielsweise eine Rolle spielen: Die Sozialisation, die Bildung von Gruppen oder die Paarungsstrategien seien hier als Beispiel zu nennen. Jedes Individuum verfügt allerdings über einen unterschiedlichen Charakter und somit auch über eine andere Ausprägung des Sozialverhaltens – sicher haben auch Sie bereits damit Erfahrungen gemacht.
Die Leitfrage, die sich im Folgenden gestellt wird: Wie beeinflusst das Sozialverhalten unsere Gesundheit? Welche Faktoren gibt es, wie stark ist der Einfluss? Die Antwort darauf lautet wie folgt:

Das Sozialverhalten und die eigene Gesundheit: Ein Zusammenspiel

Einsamkeit Sozialverhalten und GesundheitDass ein Zusammenspiel zwischen diesen beiden Faktoren existiert, haben Forscher längst an Studien mit Affen nachgewiesen. Unlängst haben Wissenschaftler aus diversen herausfinden können, dass Individuen, welche sozial integriert sind, einerseits länger leben, andererseits aber auch weniger anfällig gegenüber diversen Krankheitserregern sind. Bei Individuen, welche vergleichsweise sozial isoliert sind, wurde das Gegenteil nachgewiesen. Diese Studie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde im Jahre 2014 durchgeführt. Das Ergebnis ist klar: Es gibt defintiv ein Zusammenspiel zwischen Sozialen Variablen und der eigenen Gesundheit. Welche physiologischen und psychischen Mechanismen sich diesbezüglich genau abspielten, so sagte man damals, sei aber bis dato noch unerforscht.
Fest steht auch, dass insbesondere Kinder dazu neigen, bei sozialem Stress körperliche Anfälligkeiten zu entwickeln. Womöglich haben Sie schon einmal in Ihrem Umfeld ein ähnliches Beispiel vernommen: Ein Kind, welches in der Schule gemobbt wird, neigt eher dazu, Magenschmerzen, Essstörungen oder andere Krankheiten zu entwickeln. Ferner wirken Kinder, welche in größeren Gruppen aufgezogen wurden, fitter und weniger krankheitsanfälliger. Da die psychische Gesundheit des Menschen eng mit der physischen verknüpft ist, kann man weiterhin davon ausgehen, dass auch dies im Sozialen Zusammensein eine wichtige Rolle spielt.
Ferner ist davon auszugehen, dass man immer wieder neue DInge dazu lernt, wenn man viel Zeit mit anderen Menschen verbringt. Sei es, eine neue Sportart kennenzulernen oder eine neue Sprache: Man lernt stetig dazu, wenn man sich in vielen verschiedenen sozialen Systemen bewegt. Und Lernen ist ein wichtiges Grundelement des Lebens. Durch den Prozess des Lernens bilden sich, egal, in welchem Alter man ist, Synapsen aus, das Gehirn wächst im wahrsten Sinn des Wortes. Dies wirkt sich ebenfalls positiv auf die allgemeine gesundheitliche Verfassung aus.
Ebenso ist davon auszugehen, dass die soziale Rolle, die man beispielsweise im Beruf annimmt, auch eine Rolle spielt. Fühlt man sich etwa im Beruf Tag für Tag mental unterdrückt, so ist das Risiko höher, chronische Krankheiten zu entwickeln. Dies kann ebenfalls mit zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen belegt werden.

Fazit

Was man vorab schon geahnt hat, hat sich bestätigt: Viele Studienergebnisse deuten darauf hin, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen einem kontaktfreudigen, „positiven“ Sozialverhalten und einem isolierten, „negativen“ Sozialverhalten gibt. Jedoch sind viele Forschungsansätze bislang noch unerklärt, welche psychologischen, evolutionären oder soziologischen Details hier eine Rolle spielen, ist nicht unbedingt geklärt und wird weiterhin erforscht.